Invasive Diagnostik der Brust

Durch die Ultraschalldiagnostik können Herdbefunde in der Brust festgestellt und beurteilt werden. Bei soliden Herdbefunden in der Brust kann jedoch nicht immer sicher bestimmt werden, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Befund handelt. Deshalb wird zur weiteren Abklärung und Gewebesicherung meist eine Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie empfohlen.

Unter Ultraschallsicht wird nach vorheriger Desinfektion und Betäubung mit einem Lokalanästhetikum der auffällige Befund mit einer Hohlnadel punktiert und dabei kleine Gewebeproben aus dem Herd entnommen bzw. herausgestanzt. Das Gewebematerial wird anschließend durch einen Pathologen mikroskopisch untersucht, wodurch die Einordnung in  gutartige oder bösartige Befunde sehr sicher erfolgen kann. Je nach Befund erfolgen dann entsprechende Therapieempfehlungen.

Große Zysten (flüssigkeitsgefüllte Blasen) in der Brust können mitunter Schmerzen und Druckgefühl verursachen. Diese kann man ultraschallgesteuert punktieren und durch die Entleerung die Beschwerden beseitigen.

Dr. med. Ulrike Walla

Geboren 1970 und aufgewachsen in Heidelberg habe ich zunächst in Heidelberg und später in Göttingen Humanmedizin studiert. In Göttingen habe ich auch meine experimentalwissenschaftliche Promotion im Bereich der Onkologie (Krebsforschung) abgeschlossen.

Schon früh wusste ich, dass Frauenheilkunde und Geburtshilfe meine absolute Passion ist und ich Patientinnen mit großer Freude in allen Lebensphasen begleite. Ich habe meine fachärztliche Ausbildung zunächst am Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda begonnen und nach einem zweijährigen USA-Aufenthalt und Erziehungszeiten am Marienstift in Braunschweig fortgesetzt. Neben vielen Jahren Erfahrung in der Praxisarbeit verfüge ich über weit mehr als zehn Jahre Berufserfahrung in Kliniken. Aufgrund meiner Auslandsaufenthalte in Frankreich, Großbritannien und den USA freue ich mich auch immer über französisch- und englischsprachige Patientinnen.

Ich habe mit meinem Mann vier gemeinsame Kinder, von denen die zwei jüngsten 2011 und 2012 in Braunschweig geboren wurden. Ich lebe mit meiner Familie seit 2003 in Braunschweig, mein Mann ist Professor an der Technischen Universität Braunschweig.

Dr. med. Judith Bollmann

Ich wurde 1972 in Berlin geboren und bin dort aufgewachsen. Nach meinem Studium der Humanmedizin an der Freien Universität Berlin habe ich meine Ausbildung zur Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Kaiserslautern, Großbritannien und Braunschweig absolviert.

Lange Jahre war ich im Krankenhaus Marienstift als Assistenz- und Oberärztin tätig. Während dieser Zeit habe ich auch Frau Özcan kennengelernt, mit der mich von Anfang an eine hervorragende Zusammenarbeit verband. In den vergangenen Jahren habe ich in zwei Frauenarztpraxen in Ilsede und Vechelde gearbeitet und dort viele gynäkologische und geburtshilfliche Patientinnen betreut. Außerdem bin ich zertifizierte Kinder- und Jugendgynäkologin.

Ich freue mich sehr, seit Januar 2018 das Ärzteteam der Frauenarztpraxis Adolfstraße zu unterstützen.

Mit meinem Mann und meinen drei Kindern lebe ich in der Nähe von Peine.

Präeklampsie-Screening

Die Präeklampsie ist eine relativ häufige Erkrankung in der Schwangerschaft (ca. 2-5% aller Schwangerschaften), bei der die Schwangere eine komplexe Erkrankung mit Entwicklung eines Bluthochdrucks erleidet. Im Volksmund wurde die Präeklampsie früher „Schwangerschaftsvergiftung“ genannt. Die Präeklampsie stellt weltweit eine der Hauptursachen der schwangerschaftsbezogenen mütterlichen und kindlichen Morbidität (Erkrankungsrate) und Mortalität (Sterberate) dar. Insbesondere die früh auftretende Präeklampsie unter 34 Schwangerschaftswochen (0,5% aller Schwangerschaften) kann zu ernsten Verläufen mit schwerwiegenden Komplikationen führen. Bei einer Geburtenrate von 738.000 in Deutschland im Jahr 2015 wären davon ca. 3690 Schwangere betroffen.

Die Ursachen für die Entstehung einer Präeklampsie sind noch nicht vollständig aufgeklärt. In der frühen Schwangerschaft kommt es zu einer fehlerhaften Verbindung zwischen den fetalen Zellen und den Blutgefäßen der Gebärmutter. Dies führt zu einer gestörten Entwicklung der mütterlichen plazentaren Blutgefäße. Das Ungleichgewicht der Botenstoffe, die das Gefäßwachstum beeinflussen, bewirkt eine Mangelentwicklung des Mutterkuchens und beeinträchtigt oft auch Blutgefäße im gesamten mütterlichen Körper. Hierdurch entsteht unter anderem die erst nach 20.Schwangerschaftswochen auftretende Blutdruckerhöhung.

Die Schädigung der Blutgefäße und  der Bluthochdruck bewirken eine Minderdurchblutung der mütterlichen Organe (Nieren, Leber, Gehirn, etc.), diese kann so zu schweren Komplikationen führen (Niereninsuffizienz, Leberblutung, Krampfanfall, etc.). Auch das ungeborene Kind kann infolge der Minderdurchblutung des Mutterkuchens durch einen Sauerstoff- und Nährstoffmangel in seinem Wachstum und seiner Entwicklung mitunter schwer beeinträchtigt werden. Dies bezeichnet man als fetale Wachstumsrestriktion.

Tritt eine Präeklampsie ein, lässt sie sich bislang nicht ursächlich behandeln. Zwar kann man den Bluthochdruck durch Medikamente senken, dies gelingt jedoch nur begrenzt. Die Komplikationen, die infolge der Fehlfunktion des Mutterkuchens entstehen, können bislang nur durch die Entbindung beendet werden. Die mitunter auch extreme Frühgeburt eines ggf. auch mangelentwickelten bzw. untergewichtigen Kindes stellt ein hohes Risiko für dessen Entwicklung dar.

Viele medizinische Studien haben daher das Ziel, das Risiko für eine Präeklampsie möglichst früh zu erkennen, ihre Entstehung zu verhindern bzw. eine Krankheitsverschlechterung zu bremsen.

Im Zeitraum des Ersttrimesterscreenings in der 12.-14.Schwangerschaftswoche zur Risikoeinschätzung von Chromosomenanomalien wird zusätzlich ein Screening auf das Risiko einer frühen Präeklampsie angeboten.

Beim Präeklampsiescreening werden diverse Faktoren erhoben bzw. gemessen:

  • Mütterliche Vorerkrankungen wie bereits bestehender Bluthochdruck, Zustand nach Präeklampsie, Gefäßerkrankungen
  • Körpergewicht
  • Ethnizität
  • Dopplersonografisch gemessener mittlerer Widerstandswert der beiden Gebärmutterarterien
  • Mittlerer arterieller Blutdruck an beiden Armen gemessen
  • Hormonbestimmung von PLGF (PLacental Growth Factor) und ggf. PAPP-A (Pregnancy-Associated Plasma Protein A) durch eine maternale Blutentnahme (PAPP-A wird auch beim Screening auf Chromosomenanomalien bestimmt)

Durch ein Berechnungsmodell kann das individuelle Risiko für eine Präeklampsie mit einer relativ guten Sensitivität von ca. 85% bei einer Falschpositivrate von ca. 5-10% (Risikoberechnung ist erhöht, die Schwangere bekommt aber keine frühe Präeklampsie) bestimmt werden. Das berechnete Risiko lässt sich allerdings bislang nicht durch einen diagnostischen Test sichern.

Zeigt sich ein niedriges individuelles Risiko für eine frühe Präeklampsie, kann dies zur Beruhigung insbesondere bei Schwangeren mit Risikofaktoren beitragen.

Weist die Schwangere ein erhöhtes Risiko für eine frühe Präeklampsie auf, lässt sich über die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, „Aspirin“) das Risiko für die Entwicklung einer frühen Präeklampsie um ca. 60-80% senken. ASS ist ein Medikament zur Blutverdünnung und bewirkt bei möglichst frühzeitiger Gabe vor der 16.Schwangerschaftswoche eine verbesserte Entwicklung des Mutterkuchens. Die tägliche orale Einnahme von ASS 150mg zur Nacht erfolgt bis zur 36. Schwangerschaftswoche. In dieser niedrigen Dosierung sind Blutungskomplikationen sehr selten, ein medikamentenbedingtes Auftreten von Fehlbildungen des Kindes wurde nicht beschrieben. Eine engmaschige Überwachung der Risikoschwangerschaft erfolgt im weiteren Verlauf.

Die Erkennungsrate der späteren Präeklampsie nach 34 Schwangerschaftswochen nimmt leider mit zunehmend späterer Schwangerschaftswoche ab.

Von einer Präeklampsie können auch Frauen betroffen sein, die bis zur Schwangerschaft noch nie Bluthochdruck gehabt haben. Das Auftreten einer frühen Präeklampsie ist insbesondere bei Schwangeren erhöht, die das erste Kind mit ihrem Partner erwarten. so dass das Screening nicht nur Schwangeren mit Risikofaktoren, sondern prinzipiell allen Schwangeren angeboten werden kann.

Risikofaktoren für das Auftreten einer Präeklampsie sind:

  • Vorbestehender Bluthochdruck
  • Blutgerinnungsstörungen mit erhöhtem Thromboserisiko (Thrombophilien)
  • Zustand nach Präeklampsie in der vorherigen Schwangerschaft
  • Adipositas
  • Vorbestehender Diabetes mellitus
  • Familiäre Belastung mit Bluthochdruck
  • Vorbestehende Nierenerkrankung
  • Mütterliches Alter > 40 Jahre
  • Autoimmunerkrankungen
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • IVF-Sterilitätsbehandlung

Einschränkend muss erwähnt werden, dass es bei Mehrlingsschwangerschaften leider noch kein validiertes Präeklampsiescreening gibt. Auch soll die risikosenkende Wirkung der ASS-Prophylaxe bei Frauen mit vorbestehendem Bluthochdruck und bei Frauen mit deutlicher Adipositas weniger ausgeprägt sein.

Der Test ist wie das Ersttrimesterscreening keine Leistung der Krankenkassen und muss daher selbst bezahlt werden.

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/schwangerschaftshochdruck-praeeklampsie/

ALLGEMEINE GYNÄKOLOGIE

Naturheilkunde

Bei leichteren funktionellen Beschwerden (z.B. Zyklusunregelmäßigkeiten, leichte Beschwerden der Wechseljahre oder Stimmungsschwankungen) helfen auch naturheilkundliche Mittel und bestimmte Ernährungsempfehlungen. Auch bei notwendiger schulmedizinischer Therapie können Begleiterscheinungen durch gezielten Einsatz naturheilkundlicher Verfahren gelindert werden.

 

 

Psychosomatische Beratung

 Manche Erkrankungen der Frauenheilkunde (z.B. chronische Unterbauchschmerzen, prämenstruelle Verstimmungen, Stimmungsveränderungen der Wechseljahre, Krebserkrankungen) oder seelische Belastungssituationen können zu psychosomatischen Erkrankungen führen. Das behutsame ärztliche Gespräch kann hier viel Klarheit und Verständnis schaffen. Sollte bei Ihnen dieser Gesprächsbedarf bestehen, bieten wir Ihnen Gesprächstermine außerhalb der üblichen Sprechstunde an.

Schutzimpfungen

Wir führen sämtliche von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Institutes (StIKo) empfohlene Schutzimpfungen einschließlich der saisonalen Grippe-Impfungen durch. Für die Beratung ist es wichtig, dass Sie Ihren Impfpass mitbringen. Das gilt auch für die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs, worüber wir Sie gerne beraten. 

Blasenschwäche

 Eine Blasenschwäche kann sich unterschiedlich manifestieren (Urinverlust beim Husten, Lachen oder Niesen, starker und häufiger Harndrang, gehäufte Blasenentzündungen) und in unterschiedlichsten Lebensphasen auftreten. Dieses häufige Problem, welches zu einer starken Beeinträchtigung der betroffenen Frau führen kann, wird auch heute noch oft verschwiegen. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein (z.B. mehrere Entbindungen, starke körperliche Arbeit, Hormonmangel etc.), die Symptome werden zudem in ihrer Auswirkung durch die betroffenen Frauen unterschiedlich bewertet.

Nach einer sorgfältigen Diagnosestellung beraten wir Sie gern über die verschiedenen Therapieformen, wobei hier zunächst die nicht-operativen Möglichkeiten im Vordergrund stehen. Häufig ist durch einfache Maßnahmen eine deutliche Befundbesserung zu erreichen.

 

Wechseljahre

Viele Frauen sehen den Wechseljahren mit gemischten Gefühlen entgegen. Diese Zeit wird sehr unterschiedlich erlebt. Etwa ein Drittel der Frauen durchlebt die Wechseljahre ohne Beschwerden, ein weiteres Drittel der über 50-jährigen hat lediglich geringe Anzeichen, die nur kurze Phasen einer Behandlung, etwa mit pflanzlichen Mitteln, benötigen. Ein weiteres Drittel allerdings erlebt starke Symptome der Wechseljahre, die einer Hormonersatztherapie bedürfen.

In diesem Fall können wir gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Therapie zusammenstellen, die Ihre persönliche Situation berücksichtigt.